NRZ, 01.05.2022
Die Teilnehmer des ersten Workshops der Jazz Initiative „All that Jazz“ stellten die Ergebnisse ihrer Arbeit während der Feier vor / Foto: Markus Joosten / FUNKE Foto Services
DINSLAKEN. Die Jazz Initiative Dinslaken feierte am Samstag ihr 25-jähriges Bestehen mit Auftritten der lokalen Szene im Ledigenheim in Lohberg.
Sie holen seit (über) 25 Jahren internationale Jazzgrößen nach Dinslaken und sind gleichzeitig in der regionalen Szene fest verwurzelt und fördern den lokalen Nachwuchs: Am Samstag feierte die Jazz Initiative Dinslaken im Ledigenheim Lohberg ihr silbernes Jubiläum. Mit Freunden und Wegbegleitern, Unterstützern und der hiesigen Vielfalt einer blühenden Musikszene. Ein musikalischer „Tanz in den Mai“ der besonderen Art
Jazz ist, wenn aus unvereinbar Scheinendem im Zusammenklang auf einmal doch etwas entsteht, das berührt, mitreißt, Spaß macht. Das gilt für gewagte Harmonien und Rhythmen in der Musik ebenso wie für das Aufeinandertreffen von Genres und musikalischen Welten. Und so war es folgerichtig, dass der Abend im Ledigenheim mit einer Hommage an die erstaunliche, aber doch naheliegendste Kollaboration 2010 begann. Der MGV Concordia sang Bergmannslieder.
Über die Anfänge der Initiative
Gratulationen und Erinnerungen. Der stellvertretende Bürgermeister Horst Miltenberger zeichnete einen Abriss der Geschichte der Initiative, Nispa-Vorstand Friedrich-Wilhelm Häfemeier zog beim Grußwort einen Scheck über 5000 Euro für die neue Homepage hervor. „Doktor Jazz“ Dr. Johannes Hermens, Gründer und langjähriger Vorsitzender der Jazz Initiative vor Thomas Termath, und Erich Heinser erzählten in einer Interviewrunde, in der auch die Autorin dieser Zeilen als beständige Begleiterin der Din-Jazz-Konzerte sprach, über die Anfänge der Initiative in der Badewanne: So hieß damals die Kneipe am Altmarkt.
Das Büffet von Karin Schneider war in der Pause schnell geplündert, aber auch die musikalische Kost schmeckte: Die Teilnehmenden des „All that Jazz“-Workshops boten Beachtliches unter der Leitung von Martin Reutner, der für den erkrankten Jan Schneider einsprang, Rainer Stemmermann jazzte nicht nur mit seinen Lohberg Voices, sie berührten mit dem neuen geistlichen Lied „Komm näher Friede“.
Den Höhepunkt des Abends aber setzte die Din-Jazz-Allstar-Band mit Ralf und Julian Bazzanella, Martin Reutner, André Meisner, Ingo Borgardts, Guido Bleckmann und Hannes Hermens. Sie feierte das Silberjubiläum nicht nur mit Stücken von Horace Silver: Die Band improvisierte mit Meisner am Doppelrohrblattinstrument Duduk über ein armenisches Liebeslied: die vereinende Kraft des Jazzes in ihrem schönsten Klang. (bes)