NRZ, 27.06.2021, NEUKIRCHEN-VLUYN

Musik und Meditation gab es am Samstag auf der Halde Norddeutschland in Neukirchen-Vluyn. Nach der Corona-Lockerungen sind die Veranstaltungen wieder erlaubt. Foto: Oleksandr Voskresenskyi / FUNKE Foto Services

Neukirchen-Vluyn: Om Shanti in 102 Metern Höhe

NEUKIRCHEN-VLUYN. Zum Auftakt des Kultursommers gab es auf der Halde Norddeutschland Yoga und Musik. Die Teilnahme war kostenlos, 150 Menschen machten mit.

Larissa Wettels

Einfach abschalten, durchatmen, Musik lauschen und dabei einen grandiosen Blick über den Niederrhein genießen – das war am Samstag auf der Halde Norddeutschland möglich. Der Verein Kulturprojekte Niederrhein lud mit dem Neukirchen-Vluyner Fitnessland Kensho zu Musik und Abendmeditation ein. Die kostenlose Veranstaltung fand im Rahmen des Projekts „Landkultur – Zimmer mit Aussicht“ statt. Das Projekt läuft als dreijährige, seit 2018 laufende Bundesförderung für kulturelle Aktivitäten im ländlichen Raum.

„Es ist der Auftakt für den Kultursommer in Neukirchen-Vlyun“, sagte der erste Vorsitzende des Vereins Kulturprojekte Niederrhein, Rüdiger Eichholtz, freudestrahlend. Ob eine offene Bühne vom 12. bis 15. August, bei dem lokale Akteure von der Rockband bis zum Schützenverein auftreten können, oder idyllisch gelegene Hofkonzerte: Für jeden ist beim Kultursommer etwas dabei. Am Samstag durften die Yogamatten ausgerollt, Kissen hingelegt und sich gemütlich hingesetzt werden.

Zuvor ging’s hoch hinaus: Teilnehmende jeden Alters und verschiedenster Herkunft erklommen gemeinsam Neukirchen-Vluyns höchsten Haldenpunkt auf 102 Metern mit dem Rad oder zu Fuß über die 359-stufige Himmelstreppe. Oben angekommen, erwartete die Besucher neben einem fast wolkenfreien Ausblick ein kleiner Check-In: „Alle Teilnehmenden haben sich elektronisch über die Homepage des Fitnesslands Kensho angemeldet. Wir halten Abstände weitläufig ein und Masken müssen nicht getragen werden“, so Eichholtz.

Dass Meditation beliebt ist, zeigten die Zahlen: „Alle 150 Plätze sind ausgebucht, so, wie zur Veranstaltungspremiere 2019“, sagte Dirk Schauenberg, Besitzer des Fitnesslands Kensho.

Yoga- und Musikevent auf der Halde Norddeutschland in Neukirchen-Vluyn sorgte für Begeisterung

Schauenberg war selbst Meditationslehrer in Indien und Sri Lanka, wurde von buddhistischen Mönchen aufgenommen und half 2004 beim Tsunami in Sri Lanka beim Wiederaufbau – eine lehrreiche Zeit für den 52-Jährigen, in der ihm die Meditation half und er nun sein Wissen teilt.

Die südostasiatisch inspirierte Meditationsreise begann klangvoll: Stefan Schöler ließ jazzige Pianoklänge ertönen, Giuseppe Mautone spielte sein pulsierendes Bodhrán, ein irisches Trommelinstrument. Am armenischen, flötenähnlichen Duduk, das durch Filmmusiken wie „Gladiator“ weltbekannt ist, legten Hovhannes Margaryan und André Meisner los. Inmitten der Natur, zwischen raschelnden Gräsern und Sonnenuntergang, nahmen die Meditierenden auf der Wiese Platz, lauschten der Musik und schlossen ihre Augen.

Das Gefühl des im Lockdown vermissten gemeinsamen Energieteilens war weggeflogen, als alle ihren Alltag bei Meditationsformen wie Wechselatmung und dem weltbekannten Om Shanti hinter sich ließen. Die einhellige Resonanz? „Perfekt getimt, wunderschöne Atmosphäre, bitte wiederholen.“

Immer montags , ab 20 Uhr, bietet das Fitnessland Kensho in seinen Räumlichkeiten an der Weserstraße 23 in Neukirchen-Vluyn eine kostenlose Meditations-Schnupperstunde an. Mitgebracht werden sollten eine Matte, ein Kissen und ein nichtparfümiertes Teelicht mit Halterung.Weitere Informationen gibt es unter www.kensho.de